Calando

Mein Herzblut

carlchen Mit siebzehn habe ich Calli bekommen, als anderthalbjährigen New Foresthengst. Ich habe ihn selber eingeritten, war mit ihm in der Springstunde bei unserem heutigen Bundestrainer Hans Melzer, bin Distanzritte mit ihm gegangen und habe bei diversen Dressurlehrern Unterricht genommen.

Einfach war mein Calli nicht und der eine oder andere Unterricht kam ihm nicht gerade entgegen. In seinen schlimmsten Zeiten hat er sehr viel Zeit auf zwei Beinen verbracht.

Durch Zufall lernte ich Bent Branderup kennen, ich war auf der Suche nach einem Dressursattel und er bot einen an. (dieser tolle englische Sattel dient jetzt einer Schülerin von mir, die ihn in Ehren hält)

Ich erinnere mich noch heute an das Gefühl, als ich in der Reithalle stand und er uns seinen Hugin vorführt. Hugin war noch jung und ganz am Anfang seiner Ausbildung, doch dieser Bann der von ihm und seinem „Meister“ ausging war beeindruckend und brachte mich den Tränen nah. Ich war in einer anderen Welt.

Bald darauf wechselte Bent mit seinen Pferden auf den Hof Hellerholz und dort buchte ich mein erstes Seminar und bliebt ihm seither als Schülerin treu.

1998, so um diese Zeit rief Bent die Ritterprüfung ins Leben, eine Prüfung, bei der Pferd und Reiter in der Lage sein sollten, einhändig blank (auf blanker Kandarre) die Grundübungen, was heißt, Seitengänge im Schritt, Trab, Galopp, Verkürzungen und Verstärkungen zu reiten, außerdem den fliegenden Galoppwechsel mit einzubringen.

Dies alles bei leichtester Anlehnung und größter Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Calli und ich waren soweit und hätten damals mit zu den ersten Absolventen gehört, doch es kam anders, denn Bent bot mir an, bei einem Kunden von ihm als Bereiterin anzufangen, in Italien, mit zwei tollen spanischen Hengsten. Da habe ich nicht lange überlegt. (zu diesen Hengsten komme ich später, denn sie stehen beide jetzt bei mir im Stall, aber darauf komme ich später). Für Calando war die Ausbildung bei Bent genau richtig, auch, oder vor allem, nach den vielen verschiedenen Ausbildungen die er hinter sich hatte. Auf einmal hatten wir einen roten Faden und konnten Schritt für Schritt Körper und Geist ausformen. (nicht nur den des Ponies sondern auch meinen).

Sabine Theissen
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